AWZ P70 Zwickau (1955-1959)



Auch der Nachfolger des IFA F8 wurde im früheren Audi-Werk gefertigt. Gleiches Fahrwerk wie dieser, jedoch kürzerer Radstand und um 180 Grad gedrehter Motor vor der Vorderachse. Der Zweizylindermotor basierte auf den F8 Motor, hatte aber einen Leichtmetallkopf mit Mittelkerze(Leistungssteigerung auf 22 PS). Es blieb auch beim unsynchronisierten Dreiganggetriebe und der Krückstockschaltung und die Lenkung vom F9 übernommen wurde. Neu war die 12Volt Anlage(Dynastart-Betrieb).
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Der P70 hatte als erstes Autmobil serienmäig eine Karosseriebeplankung aus Duroplast-Kunststoff in Schalenbauweise. Fensterflächen und Sitzbreiten waren erheblich größer als beim F8. Die Serienkarosserie der Limousine entstand beim Karosseriewerk Dresden, auch mit großem Faltdach, aber nicht mit Heckklappe. Diese wurde später von der Werkstätten nachträglich eingebaut. Die Limousine gab es ab Herbst 1955, der Anfangs bei AWZ, dann ebenfalls in Dresden karossierte Kombi folgte im Frühjahr 1956. Bis zur B-Säule identisch mit der Limousine, verfügte er über eine seitlich öffnende Hecktür und ein Kunstleder bespanntes Dach. Besonders gut ging er im Export. Sowohl Limosine als auch Kombi hatten nur Schiebefenster. Das 2+2 sitzige Coupé(Aufbau ebenfalls in Dresden, meist zweifarbig lackiert) kam im Früjahr 1957, hatte eine Kofferraumhaube ab Werk, Kurbelfenster, ein kürzeres Dach und eine sportivere Front mit chromgefaßter Hutze.
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1956 hatte es eine überarbeitung gegeben: zahlreiche Teile(z.B. vordere Lenkerarme) kamen vom F9, das Armaturenbrett war neu gestaltet(Kombiinstrument mit Külwasserthermometer), Krümmerheizung und neuer Flachstromvergaser(H321 stattH30) wurden installiert. Die äußern Türgriffe wichen moderneren Mustern, die Dreieckseitenfenster ließen sich nun drehen und ausstellen. Auch stilistisch gab es einige Modifikationen (z.B. ovale Blinkschlußleuchten für die Limousine).

1957 erhielten Limousine und Kombi parallel angeordnete Scheibenwischer(bisher gegenläufig), das Reserverad der Limousine wurde anders angeordnet und das Auspuffrohr des Kombi wanderte nach hinten links. Und 1958 bekam der P70 eine"Kupplungsbremse" zur Behebung der lästigen Schaltprobleme.
Insgesamt entstanden bis zur Produktionseinstellung im Jahr 1959 etwa 38000 P70 Wagen, und davon waren es rund 1500Coupés.
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